Von Anfang an gute Entscheidungen treffen – über die Ausbildung hinaus weiterbilden

Im fortwährenden Wettbewerb um neue Aufträge und wirtschaftlichen Erfolg sind gute Lösungen und deren optimale Umsetzung von entscheidender Bedeutung. Hierfür braucht das Unternehmen nicht nur kreative, fleißige und motivierte Mitarbeiter, sondern vor allem auch qualifizierte. Einen Grundschatz an Fachwissen bringen neue Kollegen aus vorhandener Berufserfahrung oder vorangegangener Ausbildung mit. Aber zu qualifizierten Experten werden sie vor allem dann, wenn sie das betriebliche Know-how im Rahmen der Einarbeitung verinnerlichen und schließlich durch fortwährende Anwendung einen Erfahrungsschatz aufbauen.

 

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Detailwissen aufbauen und festigen

Der Bereich Kunststofftechnik ist enorm breit aufgestellt und kaum ein Fachmann beherrscht das notwendige Wissen zur technischen Umsetzung neuer Produktideen für alle der vielfältigen Werkstoffe und Verarbeitungsprozesse. Auch sind Theorie und Praxis häufig nicht zu brauchbarer Übereinstimmung zu bringen. Beim Spritzgießen von Kunststoffen und Elastomeren findet die Formgebung letztendlich im Verborgenen in Maschine und Werkzeug statt. Man kennt die Werkstoffeigenschaften, Einstellparameter der Verarbeitung und kann das Endprodukt beurteilen – die entscheidende Frage für den Fachmann ist aber, was dazwischen passiert. Scotty erkundigte sich 1986 in Star Trek IV schon nach transparentem Aluminium (um den Wassertank für die zu transportierenden Buckelwale in der Enterprise zu bauen) – und jeder Verfahrenstechniker wünscht sich häufig, durch den Werkstoffstahl hindurch zu sehen, um zu verstehen wie es tatsächlich zu Füllfehlern und Einfallstellen kommt.

Theorie und Praxis sind zweierlei

In der Realität werden bei solchen Produktfehlern umfangreichere Versuchsreihen fällig, die je nach Erfahrungsschatz und Problem, zwischen systematischer Versuchsreihe und Trial-and-Error liegen können. Wenn man die Kosten für Material, Equipment und Arbeitszeit hier beiseitelässt, kommt es dennoch häufig zu Terminverzügen. Nach einigen Versuchen läuft der Prozess zwar anschließend besser, aber häufig nicht optimal. Hierbei kann Simulation, zum Beispiel mit Virtual Molding, eine große Hilfe sein. Die Simulation ermöglicht dem Verfahrenstechniker tiefe Einblicke in die Formgebung seines Bauteils zu gewinnen. Hierbei wird das Spritzgießwerkzeug mit allen Details (inkl. Werkstoffdaten aller Einzelteile) virtuell dargestellt. Werkstoffe können alternativ ausprobiert werden, Einstellparameter der Maschine, Bewegungen, Temperaturen usw. können einfach eingestellt und verändert werden. Wochenlange Versuchsreihen können am Rechner automatisiert innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen berechnet und ausgewertet werden.

Optimierung zahlt sich aus

Das Ergebnis ist nicht nur ein optimaler Prozess der nachhaltig und zuverlässig läuft, sondern auch ein Gewinn an detailliertem Prozesswissen und Erfahrung des Mitarbeiters. Dieses Wissen kommt dem Betrieb zugute, indem dieses eine gute Basis für zukünftige Projekte darstellt. Die Planung und Umsetzung werden umsichtiger und können somit effizienter durchgeführt werden. Da Simulation ein Ausprobieren ohne Risiko erlaubt, stehen dem kreativen Forscherdrang des Prozessexperten kaum Hindernisse im Weg. Die Simulationsergebnisse sind einfach zu erfassen und können auch Plattform-unabhängig (zum Beispiel mit dem SIGMAinteract) an Kollegen oder Kunden kommuniziert werden. So sorgt die Simulation für die fokussierte Weiterbildung der Mitarbeiter und die allgemeine Kernkompetenz des eigenen Betriebes.